
Akustische Eigenschaften von Stampflehm
Stampflehmwände weisen überraschend gute Schallschutzeigenschaften auf. Eine aktuelle akustische Untersuchung (Blaschke et al. 2022) hat die Hallraum-Schallabsorption von Stampflehmplatten analysiert (pub.dega-akustik.de). Die Studie kam zum Ergebnis, dass Lehmoberflächen in allen Frequenzbereichen höhere Absorptionsgrade (α) zeigten als erwartet. Konkret wurden absorbierende α-Werte im Bereich um 0,35 bis 0,40 gemessen (entsprechend Schallabsorberklasse D) (opac.dbu.de). Damit kann Stampflehm einen großen Teil der auftreffenden Schallenergie aufnehmen und Nachhall reduzieren.
Im Vergleich zu üblichen Baustoffen schnitt Stampflehm deutlich besser ab (pub.dega-akustik.de). Das Forschungsteam stellte fest, dass Stampflehmwandflächen „einen deutlich höheren Schallabsorptionsgrad“ aufweisen als konventioneller Beton oder Kalkzementputz (pub.dega-akustik.de). Dies gilt vor allem in mittleren bis hohen Frequenzen, wo die absorbierenden Eigenschaften besonders wichtig für die Raumakustik sind. Zusammengefasst zeigt die Studie: Stampflehm dämpft Schall effektiver als man es von einem so massiven Material erwarten würde.
Die Akustikvorteile machen sich etwa in Wohn- und Arbeitsräumen bemerkbar: Stampflehmwände reduzieren Nachhallzeiten und verbessern damit Sprachverständlichkeit und Klang. In Versuchen wurden Stampflehm-Elemente gegenüber Beton- oder Stuckgipsflächen deutlich bevorzugt. Die Studie ist (Stand Publikation) noch nicht komplett abgeschlossen, doch belegt schon die höhere α-Bilanz der Lehmflächen (pub.dega-akustik.de, opac.dbu.de). Architekten können also mit Stampflehm nicht nur optische, sondern auch spürbare akustische Qualitäten ins Gebäude holen.